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Neues Motorrettungsboot für die Retter am Forggensee

Nach über 33-jähriger Dienstzeit, vielen Einsätzen und Ausbildungsfahrten und auch manch einer nervenaufreibenden Instandsetzungsarbeit, konnten die beiden Technischen Leiter der Ortsgruppe Roßhaupten am letzten Samstag im November nun endlich das neue, durch das Innenministerium finanzierte Motorrettungsboot in Schwandorf/Oberpfalz abholen. Nach dem 2021 erlittenen Wasserschaden des „alten“ Rettungsbootes kam die Meldung über den Abholtermin des neuen Bootes genau zur richtigen Zeit, da sich die Tragweite des entstandenen Schadens am bisherigen Boot die letzten Monate immer mehr zeigte und ein Einsatz für die nächste Wachsaison 2023 ungewiss geworden ist.

Nun hat die Ortsgruppe ein neues, leistungsfähiges und nach den neuesten Standards der Wasserrettung ausgerüstetes Rettungsboot. Der Rumpf der finnischen Marke „Faster“ mit einer Länge von 6,00 Meter sowie einer Breite von 2,20 Meter, bietet Platz für 8 Personen. Auch die Anordnung des Steuerstandes im hinteren Bereich gewährleistet ausreichend Platz für die Versorgung liegender Patienten. Die elektrische Bugklappe, welche im Bedarfsfall vom Steuerstand aus gesenkt werden kann, erleichtert die Rettung von Patienten aber auch die Aufnahme von Tauchern immens. Durch die Entfernung zum Antrieb kann hier sicher und ohne großen Kraftaufwand gearbeitet werden. Dies war bislang nicht möglich, da Patienten immer über das Heck oder die Seiten des Bootes aufgenommen werden mussten. Angetrieben wird das neue Boot von einem 100 PS starken Suzuki Außenbordmotor mit Schraubenantrieb. Zur Suche vermisster Personen befindet sich ein eingebautes sog. Side-Scan-Sonargerät im Boot, welches den Untergrund des Gewässers graphisch abbildet. Auch wurde durch die Ortsgruppe ein leistungsfähiger LED-Suchscheinwerfer für die Vermisstensuche bei Nacht mitbestellt. Neben den seemännischen Ausstattungen wie Leinen, Paddel und Abschleppgerät ist das Boot bereits komplett mit Rettungsgerät wie Spineboard (Rettungsbrett) und Rettungsboje ausgestattet. Außerdem bietet es durch den geringen Tiefgang auch eine ideale Arbeitsplattform für jegliche Einsätze. Auch für Taucheinsätze ist es ideal geeignet. Um das Boot für die Wintersaison aus dem See nehmen zu können wurde ebenfalls ein neuer Bootstrailer mitbeschafft. Dieser ersetzt den bisherigen Eigenbau, welcher auch keine Straßenzulassung besaß.

Beim Übergabetermin wurden die beiden Technischen Leiter in einer einstündigen ausführlichen Schulung in die neue Bootstechnik eingewiesen. Im Frühjahr 2023 stehen dann die erste Fahrt und die Schulung der Bootsführer der Ortsgruppe an. Auch muss das Qualitätsmanagement der Ortsgruppe auf das neue Rettungsgerät angepasst werden. Die Ortsgruppe freut sich auf die Arbeit mit dem neuen Boot, auch wenn der Abschied vom „alten“ Boot nicht jedem leicht fällt.